Das Besondere an künstlerischen Polaroidmanipulationen ist, dass der Zeitverlauf sichtbar gemacht wird. Und zwar, indem etwas eingegraben, eingekratzt wird in ein Foto, das sich von selbst entwickelt.
Wir greifen ein in einen technischen Prozess. Eine Spur wird eingegraben, die nur zu diesem Zeitpunkt eingegraben werden kann, davor nicht und danach nicht, in einen Prozess des Abbildens, der, einmal angestoßen, von selbst abläuft. Nur in diesem Medium wird dieses Sichtbarmachen des Vergehens der Zeit exemplarisch möglich. Dadurch führen uns die Polaroidmanipulationen etwas vor Augen, das wir ständig erleben, das wir aber eigentlich nie dingfest machen können, nämlich das Vergehen der Zeit.
Barbara Reiter, Philosophin und Filmemacherin, 2004
Michael Rippl
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